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Skifahren in Japan

Winterliches Vergnügen auf der Vulkaninsel

Wer an verschneite Pisten, knackige Abfahrten und ein zünftiges Après-Ski denkt, verbindet das meist automatisch mit bestimmten Ländern beziehungsweise bekannten Skiregionen. Französische Nobelorte kommen einem ebenso in den Sinn wie die romantische Schweizer Bergwelt oder Skiferien für die ganze Familie in Österreich. Aber Japan – wer denkt bei der Planung seines nächsten Skiurlaubs schon an den weit entfernten Inselstaat? Tatsächlich wird das asiatische Land aber immer beliebter, wenn es darum geht, unbeschwert die Hänge hinunterzuwedeln. Der folgende Überblick fasst das wesentliche rund um ein gelungenes Schneevergnügen in Japan zusammen.

Fünf Ringe für Japan

Alle, die bisher geglaubt haben, im Land der aufgehenden Sonne wären weder die passenden natürlichen Voraussetzungen noch das entsprechende Know-how für Skigebiete vorhanden, werden durch einen kurzen Blick in die internationale Sportgeschichte eines Besseren belehrt. Tatsächlich war Nippon bereits zweimal Ausrichter der Olympischen Winterspiele: 1972 trafen sich die besten Abfahrer, Slalom-Spezialisten, Skispringer und Nordisch Kombinierer in Sapporo, 1998 wurden die Spiele rund um den Wintersport nach Nagano vergeben. Bereits 1940 war die japanische Infrastruktur in Sachen Skisport schon so gut ausgebaut, dass Sapporo mit der Ausrichtung der Winterspiele betraut wurde – diese mussten jedoch wegen des Japanisch-Chinesischen Krieges nach Europa abgegeben werden, wo sie schließlich wegen des Ersten Weltkrieges komplett abgesagt wurden. Vor allem anlässlich der beiden in Nippon durchgeführten Olympiaden wurde jedoch der Grundstein für einen heute erfolgreichen Skitourismus von Brettlfans aus aller Welt gelegt.

Auf in die japanischen Alpen!

Skisportanhänger, die ihre Leidenschaft auf einer weit entfernten Insel ausüben wollen, finden in Japan mehr als sage und schreibe 600 Skigebiete vor. Die hügelige Landschaft mit ihren malerischen Vulkanen bietet dem ausgelassenen Pistenvergnügen eine Vielzahl von Hängen, sodass Japan weltweit zu den führenden Destinationen für Ski- und Snowboardfahrer geworden ist. Liebhaber feinen Pulverschnees finden ihr Glück beispielsweise auf Honshu, der Hauptinsel des Landes, in den malerischen Alpen des Landes. Bis zu 3000 Meter hoch sind die Berge dort. Zu den beliebtesten Skigebieten gehört die Gegend um den imposanten Schichtvulkan Mount Naeba mit einer Vielfalt an blauen, roten und schwarzen Pisten, die sowohl für den Anfänger als auch die Könner eine Menge zu bieten haben.

Eine Reise wert ist auch das Gebiet Gala Yuzawa-Ishiuchi Maruyama, das bei den Skisportfans mit bestens präparierten Pisten und einem überaus zuvorkommenden Servicepersonal punktet. Neben den Orten rund um die beiden Olympiastädte Sapporo und Nagano glänzt auch die gesamte Insel Hokkaido mit ausgezeichneten Voraussetzungen für den Wintersporturlaub: Hokkaido überzeugt mit weit über 100 Zielen – etwa mit dem Skigebiet Niseko United, das allein in vier Teilgebieten rund um den Mount Niseko knapp 30 Lifte für die Skiurlauber anbietet.

Schnee – wohin das Auge auch reicht

Einer der Hauptgründe, warum es Skifahrer in die Bergwelt von Nippon zieht, ist die ausgezeichnete Schneesicherheit, die das Land – oft im Gegensatz zu gletscherfreien Gebieten in Europa – bieten kann. Und hier ist keineswegs der Kunstschnee aus der Kanone gemeint. Die Höhenlage der meisten Skigebiete Japans führt zu ergiebigen Schneefällen – und sorgt dafür, dass aus dem Land der aufgehenden Sonne auch das Land der wirbelnden Schneeflocken wird. Was übrigens nicht nur an den exzellenten Höhenlagen liegt, sondern auch an den sibirischen Kaltfronten, die in der Zeit von Dezember bis oft in den April hinein Tag zuverlässig ihren Dienst tun und den Gedanken an Dinge wie Schneeschmelze bei den japanischen Skiliftbetreibern und ihren sportlichen Gästen aus aller Welt gar nicht erst aufkommen lassen. Schneehöhen von bis zu zwölf Metern sorgen dafür, dass Japan von den Skigebieten anderer Länder jedes Jahr fast ein bisschen um seine überaus günstigen Voraussetzungen beneidet werden dürfte.

Beste Infrastruktur

Die Japaner sind für ihre Gründlichkeit und Freundlichkeit bekannt. Die Gründlichkeit, die nicht selten Züge des Perfektionismus annimmt, sorgt dafür, dass es den Gästen aus nah und fern an nichts fehlt. Das beginnt bei den Pisten, die mit akribischer Sorgfalt präpariert werden, als gelte es, ein Weltcup-Rennen auszurichten. Auch die Liftanlagen überzeugen – und zwar im Hinblick auf die peinliche Einhaltung aller Sicherheitsvorschriften ebenso wie durch neueste Techniken und einen ausgezeichneten Komfort für die Skifahrer. Die Zugangswege zu den einzelnen Skigebieten sind bestens organisiert und natürlich werden von den einzelnen Hotels auch bequeme Shuttle-Services – quasi bis zum Lift – angeboten. Ausreichende Kapazitäten und das immer freundliche Personal sorgen dafür, dass niemand lange anstehen muss und bei aufkommenden Fragen oder Problemen umgehend für Lösungen gesorgt wird. Fast überall sind Verleihstationen für mitunter sehr hochwertiges Equipment und natürlich Einrichtungen für die verdiente kulinarische Stärkung der Urlauber präsent.

Skifahren in Japan

Skifahren in Japan ©iStockphoto/Anthony Brown

Unterkünfte für jeden Urlaubstyp

Die überwältigende Freundlichkeit der japanischen Gastgeber und die anspruchsvolle Ausstattung der Feriengebiete macht selbstverständlich auch vor den Unterkünften nicht Halt. Hier spielt es keine Rolle, ob man sich für ein auf den ersten Blick eher einfaches Chalet oder ein Sternehotel entscheidet – bei den Japanern ist der Gast deutlich spürbar der sprichwörtliche König. Oft punkten die Häuser mit Wellnessanwendungen wie Massagen, Bädern oder Schönheitsbehandlungen, die dem Gast einen Wohlfühlaufenthalt bescheren, in dem Körper, Geist und Seele auf ihre Kosten kommen.

Individueller Skiurlaub garantiert

Die japanischen Berge bieten Skivergnügen für alle – vom Anfänger bis zum Profi. Dementsprechend sind auch die Möglichkeiten gestaltet, die Nippon den Wintersportlern bietet. Freies Ski- und Snowboardfahren ermöglichen allein die vielen präparierten Pisten aller Schwierigkeitsgrade. Wer das Skifahren lernen möchte oder lange nicht mehr gefahren ist, trifft auf qualifizierte Skilehrer, die nicht nur fachlich wie pädagogisch gut ausgebildet sind, sondern sich auch auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Schützlinge einstellen. Natürlich immer mit dem sprichwörtlichen Lächeln auf den Lippen. Erfahrene Führer begleiten alle, die sich gerne ins Tiefschneevergnügen stürzen möchten, an die schönsten Stellen. Wer mit einem unvergesslichen Skierlebnis im Gepäck zurückkommen möchte, bucht bei einem der professionellen Veranstalter einen Tag Heliskiing. Generell gilt: Es besteht die Möglichkeit, über einen kompetenten Reiseveranstalter ein pauschales Skipaket nach persönlichem Geschmack zu buchen oder aber auch auf eigene Faust auf eine der Inseln reisen und sich dort ganz individuell seinen Urlaub zusammenstellen.

Skifahren und Sightseeing – den perfekten Urlaubsmix genießen

Natürlich ist es möglich, in seinen Winterferien in Japan nichts anderes zu tun als die Berge hinaufzufahren und wieder hinunterzusausen. Viele Urlauber wünschen sich aufgrund der weiten Anreise jedoch, das Skivergnügen mit einem Kennenlernen von Land und Leuten zu verbinden. Oft fliegen Skigäste aus allen Länder der Welt nach Tokyo, um dort ein oder zwei Tage Sightseeing zu betreiben und das Flair der faszinierenden Metropole zu genießen, bevor es dann weiter, zum Beispiel in den Wintersportort Sapporo, geht. Für alle, die in der Nähe von Nikko die Hänge hinunterwedeln, lohnt sich unbedingt der Abstecher in die zum Weltkulturerbe ernannte Stadt mit ihren vielen kulturell bedeutsamen Stätten.

Im Flug ins Skiparadies

Die Anreise aus Europa erfolgt mittels Flugzeug und danach meist mit Zügen, Bussen oder einem Mietwagen zu den Skigebieten. Auch Shuttle-Services werden von einigen Skigebieten beziehungsweise Hotels angeboten. Wer vom Flughafen aus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln weiterreisen möchte, findet am Airport und an den Bahnhöfen meist ausgezeichnete Beschilderungen und Leitsysteme in englischer Sprache, die es einem leicht machen, sich in der fremden Umgebung zurechtzufinden.

Die eigene Skiausrüstung kann bei den meisten Airlines meist unproblematisch mitgeführt werden. Um alle Eventualitäten auszuschließen und sicherzugehen, dass der Start in den japanischen Winterurlaub nicht durch möglicherweise fehlende Ausrüstung ins Wasser fällt, empfiehlt es sich, die einzelnen Bestimmungen zu Über- und Sondergepäck genau mit der betreffenden Fluggesellschaft abzusprechen.

Viele Skiurlauber empfinden es jedoch als beschwerlich, mehrere Paar Ski inklusive Stöcke und Helme beziehungsweise die Snowboards mit auf die lange Reise zu nehmen. Im Grunde ist das auch nicht nötig: Wer nicht gerade unbedingt sein eigenes Equipment dabeihaben möchte, findet in den japanischen Bergen unzählige Verleiher, die die weltweiten Gäste nach Wunsch ausstatten. Oft handelt es sich dabei um sehr hochwertige Ausrüstung, die den neuesten Erkenntnissen der Ski- beziehungsweise Helmtechnik entspricht. Eine gute Gelegenheit, einen unvergesslichen Urlaub mit tollen Skiers oder Snowboards zu gestalten, die man ansonsten vielleicht nicht so leicht unter die Füße bekommen würde. Und die anfallende Leihgebühr bekommt der Skireisende ohnehin wieder in die Urlaubskasse, indem er sich die Gebühren der Flughafengesellschaften für das Übergepäck spart.

Wann und wie lange ins Land der aufgehenden Sonne?

Die besten Schneebedingungen in den japanischen Alpen und anderen Skigebieten sind in der Zeit von Dezember bis Anfang März, in manchen Regionen auch bis in den April hinein gegeben. Charakteristisch für Japan sind sehr kalte, von sibirischer Luft beeinflusste Winter und häufige Schneefälle, die nicht selten sehr ergiebig ausfallen. Entsprechende Wintersportbekleidung ist also unverzichtbar, wenn man sein Skivergnügen nicht von Frost und Feuchtigkeit beeinträchtigt sehen möchte.

Die für einen Skiurlaub recht weite Abreise hat ihren Preis und kostet auch Zeit: Für beispielsweise etwa 9400 Kilometer zwischen Frankfurt und Tokyo muss eine Flugzeit von etwa elf Stunden eingeplant werden. Für Skireisende, die erst eine längere Fahrt zu einem größeren Heimatflughafen haben, kommt die Anreise dazu. Zudem natürlich der weitere Transfer in Japan ins gewählte Skigebiet. Die exemplarische Rechnung zeigt, dass allein für Hin- und Rückreise jeweils mindestens ein Reisetag eingeplant werden muss. Der klassische einwöchige Trip in schneebedeckte Berge macht hier also kaum Sinn und ist auch unter Umweltaspekten nicht empfehlenswert. Je nachdem, ob man sich im Land mit den vielen Vulkanen und seiner faszinierenden Kultur auch abseits der Skipisten umsehen möchte, lohnt eine Reisezeit von mindestens zehn Tagen oder zwei Wochen. Schon allein, um der weiten Anreise Rechnung zu tragen, nach der die Urlauber auch am folgenden, ersten Tag des Skivergnügens noch nicht hundertprozentig fit auf den Brettern stehen dürften.

Fazit: Skifahren im Land der aufgehenden Sonne ist ein Erlebnis, das zu den ganz großen Skiabenteuern gehört. Wegen der aufwendigen Anreise sollte der Trip in die asiatischen Berge gut geplant werden. Danach erwartet einen aber ein Traum aus Vulkanhängen mit überzeugender Schneesicherheit und freundlichen Gastgebern. Skivergnügen mit einer Prise exotischen Flairs, das der Reise in den Schnee das besondere Etwas gibt.

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